Dazu als Auzug aus der Broschüre Elektrische
und magnetische Felder im Alltag von der Landesanstalt für Umweltschutz
Baden-Württemberg (Ausgabe 2002):
Akute Wirkungen niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder Für die Reizung von Nerven und Muskeln sind die durch niederfrequente
Felder im Körper erzeugten elektrischen Ströme und Stromdichten
maßgeblich. Unter Stromdichte ist dabei der elektrische Strom zu
verstehen, der durch eine bestimmte Körper- bzw. Organfläche
fließt. Die Einheit der Stromdichte ist Milli-Ampere pro Quadratmeter
[mA/m² ]. Großen Einfluss auf die auf der Körperoberfläche und im Körperinneren erzeugten Ströme hat auch die Körperform bzw. Körpergröße. So wird die elektrische Feldstärke von 10 kV/m eines ungestörten Feldes im Kopfbereich des Menschen um das etwa 18fache erhöht, wohingegen es im Bereich der unteren Extremitäten zu einer Herab-senkung der ungestörten Feldstärke kommt. Allerdings ist die Reizung von Nerven und Muskeln in verschiedenen Körperbereichen im elektrischen 50-Hz-Feld nur bei sehr hohen Feldstärken feststellbar, die im Alltag nicht vorkommen. Niederfrequente magnetische Wechselfelder induzieren im Körper elektrische Wirbelströme, die ähnlich der Wirkung elektrischer Felder zu unterschiedlichen Stromdichten im Körper führen. Die Stärke der induzierten Ströme hängt insbesondere von der Frequenz, der magnetischen Flussdichte und der Ausdehnung des Feldes sowie der Fläche des durchdrungenen Körperquerschnitts ab. In einem weit ausgedehnten Magnetfeld nimmt die induzierte Stromdichte von der Körpermitte zur Oberfläche zu, die höchsten Werte treten in den Randgebieten des Brustkorbs auf. Die niedrigste Wirkungsschwelle niederfrequenter Magnetfelder tritt bei
der optischen Wahrnehmung von Flicker-Effekten an der Peripherie des Sehfeldes
auf, die auch als magnetische Phosphene bezeichnet werden. Das Minimum
liegt bei etwa 16 Hz, im 50-Hz-Feld erreicht die Schwelle mehr als 5000
µT. Bei magnetischen Phosphenen handelt es sich um einen harmlosen
Effekt, der nur während der Feldexposition gegenwärtig ist.
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Niederfrequente Magnetfelder und Krebs
Diese Bewertung vom Schweizerischen Bundesamt für Umwelt BAFU vom Januar 2010 beruht auf dem Stand der Forschung bis August 2008.BfS: WHO aktualisiert die Risikobewertung von niederfrequenten Feldern (2009) Fact Sheet Nr. 263 der Weltgesundheitsorganisation: Extrem niederfrequente Felder und Krebs
Einige allgemeine Erläuterungen und Bewertungen (2001)Epidemiologische Studie zur Assoziation von Leukämieerkrankungen bei Kindern und häuslicher Magnetfeldexposition
Das ist die breit bekannt gewordene Studie von Joachim Schüz und Jörg Michaelis, Dezember 2000
Extremely Low Frequency Fields: Environmental Health Criteria Monograph No.238
Diese Ausarbeitung der WHO für niederfrequente elektromagnetische Felder bis 100 KHz aus dem Jahr 2007 entstand in mehreren Workshops und umfasst auf insgesamt 430 Seiten alle biologischen und gesundheitlichen Aspekte dieser Felder.Review of the Epidemiologic Literature on EMF and Health
Dieser Artikel vom Dezember 2001 gibt eine Übersicht über epidemiologische Studien zu den Wirkungen niederfrequenter Felder (speziell Krebs) und beschreibt ausführlich die Schwierigkeiten, die bei Planung und Durchführung solcher Untersuchungen auftreten (23 Seiten, 236 KB).
Guidelines for Limiting Exposure to Time-Varying Electric and Magnetic Fields (1 Hz - 100 kHz). Health Physics 99(6):818-836; 2010.
Die überarbeiteten Empfehlungen der ICNIRP aus dem Jahr 2010 (Englisch, 600 KB)Fact Sheet zu den Guidelines
Eine verständliche Erläuterung der Empfehlungen der ICNIRP (Englisch, 119 KB)
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