Die biologische Wirkungsweise von elektromagnetischen Feldern hängt stark
von deren Frequenz ab. Hochfrequente Felder unter 1 MHz (= 1 Mio. Hertz) wirken
im Körper vor allem durch ihre dadurch induzierten Ströme, was bei hoher
Intensität beispielsweise zu ungewollten Muskelkontraktionen führen
kann. Felder zwischen 1 MHz und etwa 10 GHz (= 10.000 MHz) können in den
Körper eindringen und ihn erwärmen, wobei sie mit steigender Frequenz
immer weniger tief eindringen können und bei Frequenzen über 10 GHz
fast nur noch die Hautoberfläche erreichen.
Nachfolgend einige Details zu den thermischen Wirkungen im Frequenzbereich des Mobilfunks (etwa 900 - 2000 MHz):
Biologisches Gewebe absorbiert elektromagnetische Strahlung und erwärmt
sich dabei durch Reibung der in Schwingung versetzten Moleküle. Der Grad
der Absorption bzw. Erwärmung hängt von vielerlei Faktoren wie der
Frequenz der Strahlung, der Gewebeart und dessen Größe ab.
Durch Erwärmung können Stoffwechselprozesse beschleunigt werden, was
durch eine Förderung der Durchblutung sowohl positiv wirken kann (siehe
unten), als auch negativ durch Entzündungsverstärkung. Ebenso kann
die Erwärmung Einflüsse auf die Nervenerregung haben und bei sehr
hohen Energien Hitzeschäden verursachen.
Durch Resonanzeffekte oder Überlagerungen im Körper kann es in lokalen,
eng begrenzten Bereichen aber auch zu besonders starker Erwärmung kommen,
den sog. "Hot Spots", die dann u. U. besondere Wirkungen zur Folge
haben können.
Ferner können Organe oder Gewebe mit geringer Wärmeleitfähigkeit und vor allem
schlechter Durchblutung, z.B. das Auge, die zugeführte Wärme schlechter abführen.
Bei diesem kann es dann bei einer Temperaturerhöhung um mehr als 4 Grad
(bei hohen SAR-Werten von ca. 100 W/kg im Auge bzw. 14 W/kg im Kopf) zu irreversiblen
Linsentrübungen (Grauer Star, lateinisch Katarakt) kommen.
In gewissen Grenzen kann eine von aussen verursachte Körpererwärmung
von körpereigenen Regelungsmechanismen ausgeglichen werden, als unbedenklich
bei gesunden Erwachsenen gilt daher eine Temperaturerhöhung von etwa ein
Grad.
Thermische Effekte haben keine kumulierende Wirkungen, d. h. es können
keine Anreicherungen im Körper oder Langzeitwirkung nachgewiesen werden.
Der heute für die Allgemeinbevölkerung gültige Basis-Grenzwert
von 0,08 W/kg für Ganzkörperbestrahlung führt zu einer Temperaturerhöhung
von etwa
Die Effekte der thermischen Wirkungen werden auch medizinisch bei der Hochfrequenzwärmetherapie
ausgenutzt, wobei SAR-Werte von
Zwischen den Bereichen der Thermischen Wirkungen und den Nicht-Thermischen
Wirkungen kann man die Athermischen Wirkungen ansiedeln. Diese entstehen
bei z. B. Größenordnungen von Feldern, welche zwar eine Temperaturerhöhung
bewirken könnten, diese jedoch aufgrund der körpereigenen Temperaturregulierung
nicht stattfindet. Athermische Wirkungen können aber auch bei gepulsten
Feldern auftreten, wo die Impulsdauer zu kurz ist um eine Erwärmung zu
bewirken, die eigentliche Wirkung jedoch durch lokale "Hot Spots"
zustande kommt.
Biologische Wirkungen infolge von Energieabsorption und Erwärmung
Eine Informationsseite vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
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